400 Besucher beim Benefiz-Festival in Nieder-Liebersbach Rocken bis die Halle bebt

Nieder-Liebersbach. Krachende Bässe, kraftvolle Drums, kreischende Teenies, Klasse-Musik und eine Super-Stimmung. Beim Rock-die-Halle-Festival in Nieder-Liebersbach war der Teufel los. 400 Besucher strömten zum Benefiz-Festival, das von der Tischtennis-Abteilung der SVG Nieder-Liebersbach erstmals veranstaltet und von der Sparkasse Starkenburg sowie von der Weinheimer Firma Prier unterstützt wurde. Der Erlös kommt in vollem Umfang dem Bau der neuen Sporthalle zugute. „Die Atmosphäre war einfach toll. Es gab keinen Stress, jeder hatte Spaß – egal ob jung oder alt“, zog auch Tischtennis-Abteilungsleiter Tobias Rotter ein positives Fazit. „Wir können stolz darauf sein, als kleine Abteilung so etwas Großes auf die Beine gestellt zu haben.“ Wunschlos glücklich wäre er gewesen, hätte es keine Probleme mit dem Sound gegeben, aber leider passte sich der Tontechniker nicht dem hohen Niveau der Veranstaltung und der Bands an. „Schade, dass das nicht so gut geklappt hat. Was man aus der Anlage herausholen konnte, hat ja dann der Soundtechniker gezeigt, den ,Jacky’ für ihren Auftritt noch kurzfristig organisieren konnte“, sagte Rotter. Die fünf Bands ließen sich von diesen Problemen die Laune aber genauso wenig verderben wie das Publikum, das glücklich darüber war, dass in Nieder-Liebersbach ein solches Festival auf die Beine gestellt wurde. Von Anfang an herrschte eine ausgelassene Party-Stimmung, die von „Blacklight“ angeheizt wurde. Die Birkenauer Band, die für Pop-Rock steht, zeigte eindrucksvoll, wieso ihre Fanschar von Auftritt zu Auftritt größer wird. Sänger Christopher Silber zog das Publikum immer wieder in die Show mit ein, so dass „Skall ‚N’ Crossbones“ einfach auf dieser Euphorie-Welle weiterreiten konnten. Ein bisschen Ska, ein bisschen Reggae, dazu noch Rock und Punk – fertig ist der Cocktail, den die Ladenburger Bigband servierte. „Ich denke, dass gerade die Mischung der Bands gestimmt hat. Für jeden Geschmack war etwas dabei“, betonte Tobias Rotter: „Die Jungs haben richtig Spaß gemacht.“ Beim „Funky Clan Project 9“ mussten die Zuschauer zweimal hinschauen: Standen da Anthony Kiedis und seine Red Hot Chili Peppers auf der Bühne? Die Fürther Band überzeugte jedenfalls mit funky Alternative Rock. Am Siedepunkt war die Stimmung bei „Hot Mustard“, die rockten, bis die Halle bebte. Das Weinheimer Quartett hatte viele Fans mit in die SVG-Halle genommen – wohl auch, weil Schlagzeuger Steffen Kohlmann aus Nieder-Liebersbach kommt. Vor der Bühne wurde gehüpft, gepogt, mitgesungen, mitgefeiert. Es hätte nicht mehr besser kommen können, aber da war ja noch „Jacky“. Die Jungs aus Viernheim, die im April das Newcomerfestival Rhein-Neckar gewonnen hatten und im September ihr Debüt-Album veröffentlichen werden, rissen das Publikum noch einmal richtig mit. Und endlich stimmte auch der Sound. „Hier wird nicht philosophiert, sondern gerockt“ – die Viernheimer setzten ihr Motto eindrucksvoll in die Tat um. Gitarrist, Sänger und Bandleader André Wahlhäuser gab alles, sprang in die Menge und zeigte, dass „Jacky“ auch für eine hervorragende Rock-Show steht. „Man hat gemerkt, dass ‚Jacky’ wirklich etwas drauf hat und was möglich ist, wenn ein guter Tontechniker am Mischpult steht“, sprach Rotter anerkennend aus, was alle dachten. Wahlhäuser nahm das Lob dankend an und versprach schon mal: „Wenn ihr uns wieder wollt, rocken wir auch nächstes Jahr wieder die Halle!“ Und so, wie es zurzeit aussieht, wird es 2009 „Rock die Halle“, Teil zwei geben. „Wir haben große Lust auf eine Wiederholung und haben schon einige Ideen, was wir noch besser machen können“, betonte Rotter. Jeder packte mit an. So konnte die Tischtennis-Abteilung nicht nur auf ihre Mitglieder, sondern auch auf die Hilfe der Familie Kohlmann zählen. Opa Kohlmann baute das Podest fürs Schlagzeug, die Eltern Kohlmann besorgten das Essen, und Steffen Kohlmann bewies mit seinem Bruder Axel Organisationstalent und saß bei „Hot Mustard“ am Schlagzeug. Aus diesem Holz sind Rocker gemacht. cr