08.05.2017
Nieder-Liebersbach setzt sich in der Relegation gegen Hüttenfeld und Reichelsheim durch
Klassenerhalt - SVG verspürt eine Riesen-Erleichterung
Nieder-Liebersbach. Der Mann des Tages riss seinen rechten Arm kurz nach oben, dann fiel ihm sein Doppelpartner Thomas Hassel glücklich um den Hals: Tobias Rotter hat die SVG Nieder-Liebersbach in den Tischtennis-Relegationsspielen in Crumstadt zum Klassenerhalt in der Bezirksliga 4 geführt. Die SVG setzte sich mit Siegen gegen die SG Hüttenfeld (9:7) und den KSV Reichelsheim (9:2) durch - und daran hatte Tobias Rotter großen Anteil. Die Liebersbacher Nummer eins gab sich in seinen vier Einzeln keine Blöße und feierte zudem zwei eminent wichtige Doppelsiege. "Im Moment verspüre ich einfach nur eine Riesen-Erleichterung", sagte der Matchwinner. "Die Mühen der vergangenen Wochen mit den knappen Siegen gegen Fehlheim und Kirschhausen haben sich gelohnt - und wir haben uns mit einer guten Leistung mit dem Klassenerhalt belohnt." Warum die SVG-Spieler nach einem langen Tag, nach dem sie die Halle als Letzte verließen, nicht ausgelassener jubelten? Thomas Fleckenstein erklärte dies so: "Wir sind dazu einfach zu müde." Schon vor dem ersten Ballwechsel hatte der Verband eine gute Nachricht für die Teilnehmer parat. Nicht nur der Sieger der Dreier-Runde würde in der kommenden Saison in der Bezirksliga spielen, auch das zweitplatzierte Team hätte das Ticket in der Tasche. Nach dem 8:8-Krimi zum Auftakt, als die Routiniers aus Reichelsheim gegen Hüttenfeld einen 3:7-Rückstand wettmachten, war klar: Ein Erfolg würde den Liebersbachern genügen, um Bezirksligist zu bleiben. Diese Ausgangslage verlieh der SVG zunächst Flügel. Trotz langer Wartezeit auf den ersten Auftritt zeigte sie sich von Beginn an hellwach. Tobias Rotter, Thomas Fleckenstein und Simon Gramlich bauten die Führung gegen Hüttenfeld nach den Doppeln auf 5:1. Hätte Christian Rotter keinen Blackout gehabt, wären die Liebersbacher wohl zu einem Kantersieg spaziert. Der 40-Jährige brachte gegen Malte Böck aber das Kunststück fertig, im vierten Satz einen 8:2-Vorsprung herzuschenken. Böck drehte das Spiel und verschaffte den Hüttenfeldern damit die zweite Luft. Das Team aus der Bezirksklasse biss sich nun fest, blieb bis zum 3:6 dran und ließ auch nach dem 3:8-Rückstand die Köpfe nicht hängen - im Gegenteil: Nachdem Thomas Hassel gegen Matthias Thomas eine 2:1-Satzführung aus der Hand gegeben hatte, musste beim Stand von 8:7 das Abschlussdoppel die Entscheidung bringen. Das Nervenspiel wurde nach fast vierstündiger Spielzeit auf die Spitze getrieben, doch Tobias Rotter und Thomas Hassel blieben in den entscheidenden Phasen cooler als ihre jungen Gegner und feierten einen erlösenden 3:1-Sieg. Somit war bereits nach der ersten Partie klar: Der Klassenerhalt war in trockenen Tüchern. Blieb die Frage: Wer würde der SVG in die Bezirksliga folgen? Reichelsheim benötigte einen Punkt, um sich im Vergleich mit Hüttenfeld durchzusetzen, doch dieser blieb ihnen verwehrt. Beim 9:2-Erfolg machte die SVG kurzen Prozess. "Wenn wir in unserem ersten Spiel konsequent geblieben wären, hätten wir uns den Krimi ersparen und zwei klare Erfolge verbuchen können. Da wir aber den entscheidenden Punch nicht gesetzt haben, mussten wir über die komplette Distanz gehen", betonte Tobias Rotter. "Gegen Reichelsheim haben wir dann gezeigt, was möglich ist, wenn wir ohne Druck in eine Partie gehen können. Nach diesen beiden Siegen steht jedenfalls fest: Wir sind zurecht in der Bezirksliga geblieben." Auf seine eigene Leistung angesprochen meinte der 38-Jährige: "Ich war heiß wie Frittenfett." Und das, obwohl ihn eine Sehnenentzündung im rechten Schlagarm handicapte. Über die kommende Runde machte er sich noch keine Gedanken: "Jetzt kuriere ich erst mal meine Verletzung aus und stelle den Schläger für zwei Monate in die Ecke." cr